Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr by Carpenter Leonard

Conan-Saga 39 - Conan der Kriegsherr by Carpenter Leonard

Autor:Carpenter, Leonard [Carpenter, Leonard]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-01-30T23:00:00+00:00


Wieder herrschte im Schloß festliches Treiben. Überall duftete es nach köstlichen Speisen. Trompeten spielten lautstark. Wieder saß der Cimmerier, vom Fest ausgeschlossen, mit finsterem Gesicht in Lord Favians Schlafzimmer. Er hatte keine Kerze oder Öllampe angezündet. Er wartete in einem Sessel, den er halb hinter einen Vorhang am Fenster gestellt hatte. Mit trüben Gedanken blickte er über das staubige Sims auf den Hof hinab. Diener mit Fackeln liefen über den Hof. Ihre Schatten tanzten an den hohen Wänden. Aus dem offenen Portal des Schlosses drang der Schein unzähliger Kerzen herauf.

Die zuckenden Schatten spiegelten die Gedanken des Cimmeriers wider. Allerdings waren sie dank des großen Kruges mit Wein, dem er bereits kräftig zugesprochen hatte, nicht mehr allzu klar. Er dachte an viele Dinge: Da waren die Liebe und die Feindschaft, welche er in den letzten Wochen hier gefunden hatte, der Glanz und der brennende Ehrgeiz im Schloß, der Haß und die Scham über die vielen Schurkereien, welche er hier und anderswo erlebt hatte. Ganz allmählich drehte sich alles in seinem Kopf um einige Kernfragen: Wie lange sollte er noch hier bleiben? Wieviel Gold oder andere Schätze konnte er mitnehmen, wenn er sich entschied, Lebewohl zu sagen? Wie viele Menschen sollte er am Leben lassen ...

Plötzlich hörte er ein Geräusch auf dem Gang vor dem Zimmer. Sofort war er hellwach, alle trüben Gedanken verflogen. Er legte die Hand an den Säbelgriff. Vorsorglich hatte er die Waffe bereits aus der Scheide gezogen und gegen den Stuhl gelehnt, jemand machte sich am Riegel zu schaffen. Ohne Furcht behielt der Cimmerier die Tür im Auge. Wenn sein Herz schneller schlug, dann nur in der Hoffnung, das Schäferstündchen könnte sich wiederholen, welches ihm bei der letzten Wache in Favians Zimmer die Zeit so angenehm verkürzt hatte.

Doch als die Tür aufschwang, taumelte nur Favian mit einer Kerze in der Hand herein. Er war ohne Helm und trug seine zweitbeste Rüstung. Beim Anblick des Barbaren reagierte er kaum. Er tappte unsicher zum Bett, warf sich darauf und zeigte auf die offene Tür.

»Weg mit dir, Barbar! Der rechtmäßige Besitzer dieses Zimmers ist eingetroffen, und heute nacht wird er kaum deiner Dienste bedürfen. Geh zurück in dein stinkendes Kellerloch!«

Diese Worte verbesserten Conans Laune nicht. Er rührte sich nicht. »Ich habe den Befehl, heute nacht hier Wache zu halten. Bei den vielen Gästen, die überall im Schloß herumlaufen, hielten dein Vater und Svoretta es für zu gefährlich, daß du in deinem Bett schläfst. Also, verzieh dich und such du dir ein anderes Loch!«

Anstatt beleidigt zu sein, richtete Favian sich erstaunt auf. »Mein Vater hat dir gesagt ...? Nein, dieser alte Dämon! Ich hätte nicht gedacht, daß er zu einer derartigen Gemeinheit fähig wäre.« Der junge Lord stand auf und kam auf Conan zu. Er war vor Wut außer sich. »Cimmerier, du hast meinen Platz, meinen Namen, meinen Streitwagen, meine Rüstung und auch meine Ehre gestohlen, aber meine Männlichkeit bekommst du nie und nimmer!« Er hob die geballte Faust. »Die Eide sind geschworen, die Trauung ist vollzogen. Jetzt muß die Braut hierherkommen, damit ich mein Vergnügen mit ihr habe.



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